Therapieanwendung in der Kopfschmerzpraxis

Zur Durchführung der Therapie stehen in der Kopfschmerzpraxis eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung, aus denen individuell für jeden Patienten die passenden Behandlungsformen ausgewählt werden. Es werden sowohl aktive als auch passive physiotherapeutische Maßnahmen angewandt, um das Bewegungssystem wieder zu optimieren. Das gemeinsame Erarbeiten eines Heimübungsprogrammes, sowie das eigenständige Üben zuhause sind die Voraussetzungen, um einen optimalen Behandlungsverlauf zu erzielen und wieder Lust an der Bewegung zu bekommen.

Mit der CRAFTA-Therapie ist eine sehr spezialisierte Behandlung möglich

Ein Konzept, nach dem in der Kopfschmerzpraxis gearbeitet wird, ist die CRAFTA-Therapie. Die CRAFTA-Ausbildung befasst sich mit der Analyse, Behandlung und Betreuung von Patienten aller Altersgruppen mit Beschwerden in der Kopf-, Nacken- und Gesichtsregion. Der Therapeut versucht Dysfunktionen zu erkennen, die für das Problem des Patienten relevant sind. Die Therapie besteht nicht ausschließlich aus manualtherapeutischen Techniken. Es werden auch verschiedenste Strategien zum Schmerzmanagement durchgeführt und Programme für zu Hause ausführlich besprochen.

Genau lokalisierte und dosierte passive Bewegungen: Das Maitland-Konzept

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Maitland-Konzept. Das Maitland-Konzept beinhaltet eine spezifische Art des Denkens und Handelns bei Befunderhebung und Behandlung von Funktionsstörungen. Es beschreibt den Denkprozess des Therapeuten, der fortwährend zwei Ebenen miteinbezieht: Die theoretische Ebene: Das theoretische Wissen um Biomechanik und Pathomechanik, Physiologie und Pathophysiologie, Funktionsstörungen und evidenzbasierte Grundlagen in der Therapie. Und die klinische Ebene: Das klinische Bild, das über Anamnese, subjektive Befundung und diverse Bewegungsaustestungen erhoben wird. Die verschiedensten Aspekte des Patienten, die für das Entstehen, Aufrechterhalten und Lösen des Problems relevant scheinen, wie z.B. Arbeitssituation, sportliche Aktivitäten oder das Stadium der Erkrankung, werden miteinbezogen. Das ständige Verbinden dieser beiden Ebenen ist das Charakteristikum und die zentrale Säule des Maitland-Konzepts.  

Die Behandlung ist am spezifischen Problem des Patienten orientiert, es werden primär genau lokalisierte und dosierte passive oszillierende Bewegungen durchgeführt. Darüber hinaus wird mit weiteren passiven und aktiven Therapiemaßnahmen und auch mit Hilfe spezifischer individueller Selbstübungen gearbeitet.

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